Definition der Begriffe Hässlichkeit, Entartete Kunst und Surrealismus:
Der jeweilige nächste Begriff folgte immer aus der Definition der vorhergehenden.
Quellen:
Buch:Surrealismus von Cathrin Klingsöhr-Leroy
Wikipedia
PHASE 2: RECHERCHE & HINTERGRUND
Interessante Aspekte der Evolutionsbiologie zum Thema Schönheitsideal und Gegenteil:
- Menschen haben universelle Idealvorstellungen; urteilen deshalb universell konform (Fazit: Hässliche Menschen werden von beinahe jedem als hässlich empfunden; schöne von beinahe jedem als schön)
- Schönheitsideal über die Zeit hinweg wandelbar (Renaissance -> Doppelkinn wurde als attraktiv angesehen; angesehenes Körpergewicht schwankte über die Epochen enorm)
- trotz kultureller Variabilität gemeinsames Schönheitsempfinden wie Makellosigkeit der Haut, ideales Taille-Hüften-Verhältnis, etc.
-> überindividuell; überkulturell
- heute weiß man auch, dass das Gehirn sehr viel stärker auf Unschönheit reagiert als auf Schönheit und dass dabei jene Regionen aktiv werden, die sonst für Ekel stehen. Das Hirn macht bei der Wahrnehmung der Schönheit also eine Negativdefinition
- Symmetrie ist medizinischer Indiz für Gesundheit; wird deshalb als schön empfunden
-> Schöne verfügen über beste genetische Voraussetzungen, um sich fortzupflanzen
- Ohne hässliche Menschen würde der ganze Handel um Angebot und Nachfrage zusammenbrechen
PHASE 3: IDEENFINDUNG
Motivation/Bedürfnisse:
Ich möchte die Wandelbarkeit des Schönheitsempfindens bzw. dessen was hässlich war/ist darstellen.
Dabei ist es interessant wie viele hunderte von Jahre das Thema Schönheit nun schon einen so hohen Stellenwert bei Menschen einnehmen konnte. Schönheit hängt dabei vor allem von Faktoren wie Zeit, Gesellschaft und Traditionen der verschiedenen Länder ab. (Beispielsweise favorisiert man in afrikanischen Regionen mit Nahrungs-Unterangebot Frauen mit betont großem Hüften+Hinternumfang.) Oft ist der Weg zum Idealbild ein schmerzvoller: Magersucht, Schönheitsoperationen, Diätprodukte häufen sich immer mehr an und aus ihnen resultiert eine oberflächliche Gesellschaft, in der das Aussehen über der Persönlichkeit steht.
Schönheitsempfinden unterschiedlicher Gruppen/Epochen/Kulturen:
Quelle: http://www.gestaltung.hs-mannheim.de/designwiki/files/2523/barbaraschwitzke.pdf
Dadurch, dass ich bei der Definition beim Thema Surrealismus geendet bin, beschäftigte ich mich mit den Künstlern dieser Zeit und Richtung. Was besonders hängen blieb, war die Arbeitsmethode.
(Eine wichtige Arbeitsmethode der Künstler des Surrealismus war es, sehr schnell zu zeichnen. Diese Methode entsprang der Idee, das der Künstler in seinen Werken so wenig wie nur möglich mit seinem rationalen Denken und Überlegungen beschäftigt ist. Die Kunst des Surrealismus sollte so weit wie möglich das Unbewusste und Übernatürliche im Künstler ausdrücken.)
Dabei stieß ich auf das Gemälde "Automatische Zeichnung (Dessin automatique)" von André Masson.
Ziel meines Wochenprojektes ist es ein Gemälde zu erstellen, dass die Wandelbarkeit des Schönheitsempfindens aufzeigt. Es soll zugleich Aspekte enthalten, die irgendwann einmal als schön empfunden wurden und dadurch in anderen Epochen als ihr Gegenteil golten.
Beispiel: Das Schönheitsideal "schlank" wurde in der Geschichte schon als abstoßend, sowie als sexuell attraktiv empfunden.
Es soll ein Gemälde entstehen, dass die beiden Aspekte enthält und deshalb sowohl auf Schönheit, als auch auf Hässlichkeit zutrifft; nach dem Fazit: Irgendwann war Alles mal schön oder hässlich.
Das Ziel soll anhand des surrealistischen, spontanen Schaffensprozesses erreicht werden.
Dabei ist es interessant wie viele hunderte von Jahre das Thema Schönheit nun schon einen so hohen Stellenwert bei Menschen einnehmen konnte. Schönheit hängt dabei vor allem von Faktoren wie Zeit, Gesellschaft und Traditionen der verschiedenen Länder ab. (Beispielsweise favorisiert man in afrikanischen Regionen mit Nahrungs-Unterangebot Frauen mit betont großem Hüften+Hinternumfang.) Oft ist der Weg zum Idealbild ein schmerzvoller: Magersucht, Schönheitsoperationen, Diätprodukte häufen sich immer mehr an und aus ihnen resultiert eine oberflächliche Gesellschaft, in der das Aussehen über der Persönlichkeit steht.
Der Wandel des Schönheitsideals
Das im Westen seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts modisch gewordene Schlankheitsideal hat im historischen und interkulturellen Vergleich eher Seltenheitswert. Insbesondere weibliche Attraktivität wurde und wird in den meisten Gesellschaften mit einem wohlgerundeten Körper und insbesondere mit vollen Hüften in Verbindung gebracht. Eine ethnographische Studie ergab, dass in knapp der Hälfte der untersuchten 62 Kulturen dicke Frauen als attraktiv gelten, bei einem Drittel werden mittlere Gewichtsklassen und nur bei 20 Prozent dünne Figuren bevorzugt[3. Mit dem Fortschreiten der Globalisierung breitet sich das westliche Schlankheitsideal weltweit derzeit immer stärker aus – und mit ihm auch dessen negativen Begleiterscheinungen.Die großen Unterschiede bei der als ideal geltenden Körperfülle werden in der Regel mit dem jeweils unterschiedlichen Nahrungsangebot erklärt: Wo die Versorgungslage unsicher ist, wird Fett zum Statussymbol. Umgekehrt ist in Zeiten des Überflusses ein schlanker Körper ein begehrtes Luxusgut. Nach ethnologischen Untersuchungen spielen jedoch auch andere Faktoren eine Rolle, insbesondere die Stellung der Frau: Je mehr Macht Frauen haben, desto eher bevorzugen ihre Männer schlanke Partnerinnen. In modernen westlichen Gesellschaften ist Fettleibigkeit zudem häufig mit negativen Attributen wie mangelnder Disziplin, Verweichlichung oder gar Krankheit besetzt.[4]. Auch das Klima scheint das Körperideal zu beeinflussen: Je wärmer die Gegend, desto eher gilt ein schlanker Körperbau als attraktiv. Über die Hälfte der interkulturellen Unterschiede im Körperideal lassen sich allerdings durch definierbare Umwelteinflüsse nicht erklären und sind offenbar schlichtweg eine Frage der Mode.Im historischen Rückblick scheinen die Modeideale der jeweiligen Epochen zwischen den beiden Polen der weiblichen Attraktivität – „Fraulichkeit“ und „Jugendlichkeit“ – hin und her zu schwanken. Während bestimmte Epochen (wie etwa das Mittelalter) eher schlanke, jugendliche Formen bevorzugten, war in anderen (wie in der Renaissance) das „Vollweib“ attraktiv. Auch die auf den männlichen Körper bezogenen Schönheitsvorstellungen scheinen der Polarität von Reife und Jugendlichkeit – Mann und Jüngling, Herkules und Adonis - zu unterliegen. Verglichen mit den hohen Schwankungen der weiblichen Figurideale ist das Bild der idealen Männerfigur jedoch deutlich stabiler.
Wandel der abendländischen Schönheitsvorstellungen
Frühgeschichte
Häufig wird die sogenannte Venus von Willendorf als Beleg herangezogen, dass Fettleibigkeit in der europäischen Frühgeschichte zum Schönheitsideal gehörte. Bei der altsteinzeitlichen Frauenfigur dürfte es sich jedoch eher nicht um ein Schönheits- sondern um ein Fruchtbarkeitsidol handeln.
Antike
In der griechischen Klassik sollte der ideale Körper weder zu dick noch zu dünn sein. Ein fetter Bauch galt als Zeichen der Verweichlichung. Wie an klassischen Statuen wie der Venus von Milo ersichtlich, hatten ideale Frauenfiguren eher kleine, aber feste Brüste, dazu ein für heutige Begriffe kräftiges Becken. Die männliche Traumfigur war die des jugendlichen Athleten. Ausweislich ihrer Statuen und Fresken hatte das Schönheitsideal der römischen Antike starke Ähnlichkeit mit dem seiner griechischen Vorläuferin. Fettleibigkeit hatte jedoch keinen negativen Beiklang, sondern galt im Gegenteil als begehrtes Wohlstandszeichen.
Mittelalter
Die ideale weibliche Schönheit des Mittelalters war mädchenhaft schlank, und besaß kleine, feste Brüstchen und schmale Hüften. Sie hatte hellblonde Locken, blaue, strahlende Augen, eine weiße Haut, rosa Wangen und einen eher kleinen, roten Mund. Im 15. Jahrhundert wurde die Mode der „hohen Stirn“ gepflegt, indem die Haare am Haaransatz ausgerupft wurden.
Renaissance, Barock und Rokoko
Die ideale Frauenfigur der Renaissance ist wohlbeleibt, verfügt über starke Hüften und einen üppigen Busen. Auch im Gesicht werden Zeichen der Wohlgenährtheit wie etwa ein leichtes Doppelkinn geschätzt, ansonsten ist wie im Mittelalter blond die Farbe der Schönheit – allerdings nicht unbedingt hellblond, sondern eher golden. Um dem Ideal zu genügen, greift die Frau von Stand zu allen möglichen Tinkturen, setzt ihr Haar tagelang der Sonne aus oder flicht sich weiße und gelbe Seide ins Haar. Die Haut soll schneeweiß sein, die Wangen leicht gerötet, der Mund weder zu klein noch zu groß, Hauptsache purpurrot. Die Augen hat man am liebsten dunkelbraun. Auch im Barock stehen üppige Formen hoch im Kurs. So stelle der Barockmaler Peter Paul Rubens in seinen Bildern entsprechend dem damaligen Schönheitsideal insbesondere Frauen mit üppigen Rundungen dar. Auf ihn geht die Bezeichnung „Rubensfigur“ zurück. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts wird die Leibesfülle in Korsetts gezwungen, für fast drei Jahrhunderte – mit der Ausnahme eines einzigen Jahrzehnts zu Beginn des 19. Jahrhunderts (sog. Directoire-Mode) - wird die so erzielte Sanduhrform zum Zeichen für Weiblichkeit. Im Ausmaß ihres Schönheitsaufwandes unterscheiden sich Männer und Frauen wenig, beide lassen ihr Gesicht unter einer dicken Schicht weißer Tünche verschwinden und tragen stark gepuderte und parfümierte Perücken zur Schau.Im 19. Jahrhundert, nach der französischen Revolution, wurde die Kleidung für eine Weile bequemer und praktischer - bald aber mussten Frauen sich wieder in enge Korsetts und aufwendige Kleider zwängen. Für Frisuren und Make-up wurde noch immer viel Zeit verwendet, allerdings nur bei Frauen. Inzwischen galt es als unmännlich, sich herauszuputzen. Männer trugen keine Schminke mehr, keine Perücken und hatten vorwiegend kurzes Haar. Zunehmend galt dann auch bei Frauen starkes Make-up als unmoralisch.
Bürgerliches Zeitalter
Während in den Kreisen der Romantiker ein Kult der Zerbrechlichkeit und Blässe getrieben wird und die Frauen bereits Diäten mit Essig und Zitrone betreiben, schätzt das viktorianische Bürgertum Körperfülle als Ausweis von Wohlstand und Respektabilität. Von nun an gelten Frauen als das „schöne Geschlecht“, der Mann dagegen geht seit dem Aufkommen des Anzugs grau in grau. „Schöne“, modebewusste Männer gelten als verweichlicht und effeminiert. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzt mit dem Siegeszug der puritanischen Leistungsethik ein grundlegender Wandel in der Wahrnehmung des Körpers ein: Fett wird mit Trägheit in Verbindung gebracht. Schlankheit dagegen steht nun für Erfolg und Leistungswillen.
20. Jahrhundert
Zur Jahrhundertwende kam das Korsett langsam außer Gebrauch. Mit der Jugendbewegung breitete sich das Ideal des schlanken, jugendlichen, durch Sport geformten Körpers aus, das das gesamte Jahrhudert bestimmen sollte. Auch der Teint soll jetzt einer natürlichen Bräune entsprechen. In den „Roaring Twenties“ gesellte sich zum Ideal der gesunden „Natürlichkeit“ der großstädtisch-dekadente Gegentyp der „Garçonne“ hinzu, deren Kennzeichen der durch einen Leibgürtel flachgedrückte Busen, ein blasser Teint, kurzgeschnittene Haare, schwarz umrandete Augen und ein roter Schmollmund waren. Die Nationalsozialisten setzten dieser in ihren Augen „entarteten“ Schönheitsströmung ein jähes Ende. Blond, blauäugig und möglichst athletisch gestählt, lautete die Definition des Schönheitsbegriffs in der NS-Zeit. Was als arisch und demnach schön im Sinne des nationalsozialistischen Terrorregimes galt, wurde genauestens vermessen: Körperbau, Schädelgröße, Stirn, Wangenknochen und Augenhöhlen hatten keine auffälligen Merkmale aufzuweisen. Schlanksein war jedoch weiterhin ein absolutes Muss, wenn jetzt auch wieder etwas mehr Fraulichkeit sein durfte. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg waren rundliche Formen bei Männern und Frauen gleichermaßen hoch im Kurs. Denn eine vollschlanke Figur ließ in der entbehrungsreichen Zeit auf Gesundheit und Wohlstand schließen. Grace Kelly, Gina Lollobrigida und Sophia Loren standen in den 50er Jahren für ein durchaus vielfältiges Schönheitsideal, das ebenso weibliche Rundungen idealisierte. Davon unbeeindruckt und ziemlich unerschrocken zeigte sich Maria Callas hinsichtlich der Verwirklichung ihrer Traumfigur: Um schnellstmöglich abzunehmen, ließ sie sich einen Bandwurm einsetzen. Marilyn Monroe trug Konfektionsgröße 42, ein für die 50er und frühen 60er Jahre durchschnittliches Maß - bis das britische Model Twiggy die öffentliche Bühne betrat. Knochig, hager und flachbusig hieß nun die Schönheits- Devise. Die Lippen wurden matiert, die Form der Augen betonten Frauen jetzt großzügig mit flüssigem Eyeliner. Auch in den 70er Jahren galten möglichst ausdrucksstark geschminkte Augen nicht nur als modern, sondern auch als besonders begehrenswert. Zudem lagen eine schmale Taille und eine voluminöse Haarpracht voll im Trend. Als Dekade dekorativer Kosmetik - so präsentierten sich zweifelsohne die 80er. Schön war jetzt, wer symmetrischen Gesichtszügen mit Rouge, intensivem Augen-Make-up und farbintensivem Lipgloss Ausdruck verlieh. Die schmale Taille, eine größere Oberweite und Schulterpolster waren in Sachen modisches Erscheinungsbild das Tüpfelchen auf dem“i“. Doch spätestens als Modemacher und Medien in den 90ern den “Magersucht-Schick“ einer Kate Moss priesen, wurde klar: Der sich übers Schlanksein definierende Begriff von Schönheit hatte ein Stadium erreicht, das nicht nur gesundheitsschädigend war, sondern auch eine Diskussion um den weiblichen Schlankheitswahn im Allgemeinen neu aufflammen ließ. In der Folgezeit diversifizierte sich, wie praktisch jedes gesellschaftliche Ideal, auch das Schönheitsideal. Als einzige weitgehend gemeinsame Komponente sind ein mehr oder weniger sportlich wirkende Körpermaße geblieben. Bei Frauen wird dies meist mit der Formel 90-60-90 als Maße für Brust-, Taillen- und Hüftumfang in Zentimeter umschrieben; bei Männern durch den Begriff „Waschbrettbauch“. In den 1980er Jahren war zeitweise Bodybuilding sehr verbreitet, wogegen extrem muskulöse Körper heute eher als unschön gelten. Teilweise werden heute Personen, die die Ideale deutlich verfehlen diskriminiert (vergl. Lookism); dies gilt insbesondere für Übergewichtige, deren Makel einzig einem Fehlverhalten zugeschoben wird. Models unterschreiten heute oftmals insbesondere den oben genannten Bauchumfang noch, obgleich dies von den meisten Männern keineswegs als schön empfunden wird. Dies führt bei jungen Frauen, die versuchen diesen nachzueifern zu Essstörungen wie Magersucht oder Ess-Brech-Sucht. Magersucht soll auch schon im Alten China verbreitet gewesen sein, zumindest bei den höfischen Frauen während der Tang-Dynastie.
Andere Länder andere Sitten
Seit je setzen Menschen die unterschiedlichsten Mittel ein, um den jeweils vorherrschenden Schönheitsvorstellungen zu entsprechen, sei es mit Hilfe von Kleidung und Schmuck oder auch durch direkte Veränderungen des Körpers. Von vielen Völkern sind sehr eingreifende Praktiken zur Körpermodifikation bekannt, wie etwa das Zufeilen von Zähnen, die Verlängerung des Halses durch Messingringe, das Einlegen von Scheiben in die Lippen (so genannte „Tellerlippen“) oder das Anbringen von Narben auf der Haut. Diese Veränderungen dienen allerdings nicht nur der Attraktivitätssteigerung im ästhetischen oder sexuellen Sinn, sondern transportieren oft eine viel weiter gefasste soziale Botschaft, wie etwa die Zugehörigkeit zu einer Klasse oder einem Clan. Eine klare Trennung zwischen „sozialen“ und „ästhetischen“ Körperveränderungen ist dabei meist nicht möglich. Auch die unter vielen Afroamerikanern verbreitete Vorliebe für geglättete Haare, die Verbreitung operativ „verwestlichter“ Augenlider in vielen asiatischen Ländern oder die zunehmende Häufigkeit von Nasenoperationen im Iran zeigen, welche gewichtige Rolle sozioökonomische Faktoren in der Attraktivitätswahrnehmung spielen.
Schönheitsempfinden unterschiedlicher Gruppen/Epochen/Kulturen:
Quelle: http://www.gestaltung.hs-mannheim.de/designwiki/files/2523/barbaraschwitzke.pdf
Dadurch, dass ich bei der Definition beim Thema Surrealismus geendet bin, beschäftigte ich mich mit den Künstlern dieser Zeit und Richtung. Was besonders hängen blieb, war die Arbeitsmethode.
(Eine wichtige Arbeitsmethode der Künstler des Surrealismus war es, sehr schnell zu zeichnen. Diese Methode entsprang der Idee, das der Künstler in seinen Werken so wenig wie nur möglich mit seinem rationalen Denken und Überlegungen beschäftigt ist. Die Kunst des Surrealismus sollte so weit wie möglich das Unbewusste und Übernatürliche im Künstler ausdrücken.)
Dabei stieß ich auf das Gemälde "Automatische Zeichnung (Dessin automatique)" von André Masson.
Es zeigt ein Liniengewebe, das zunächst wie ein zufällig entstandenes Netz wirkt. Erst auf den zweiten Blick nimmt man benennbare Formen wahr, wie Gliedmaßen, Füße und Hände, vereinzelt auch Augen oder Gesichter.
"Die Anmutung des unkontrollierten, spontanen Schaffensprozesses löst sich auf zugunsten des Eindrucks einer Darstellung, die sich unter den Augen des Betrachters zu verändern scheint und ihm eine Fülle immer wieder neuer Aspekte eröffnet." (Zitat aus dem Buch "Surrealismus" von Cathrin Klingsöhr-Leroy)
Ziel meines Wochenprojektes ist es ein Gemälde zu erstellen, dass die Wandelbarkeit des Schönheitsempfindens aufzeigt. Es soll zugleich Aspekte enthalten, die irgendwann einmal als schön empfunden wurden und dadurch in anderen Epochen als ihr Gegenteil golten.
Beispiel: Das Schönheitsideal "schlank" wurde in der Geschichte schon als abstoßend, sowie als sexuell attraktiv empfunden.
Es soll ein Gemälde entstehen, dass die beiden Aspekte enthält und deshalb sowohl auf Schönheit, als auch auf Hässlichkeit zutrifft; nach dem Fazit: Irgendwann war Alles mal schön oder hässlich.
Das Ziel soll anhand des surrealistischen, spontanen Schaffensprozesses erreicht werden.
"Die Hand des Malers wird ... beflügelt ... sie ist ... in ihre eigene Bewegung verliebt und nur in sie und beschreibt jetzt die unwillkürlich auftauchenden Formen ..." (Zitat von André Breton)
PHASE 4: PROTOTYPING (AUSARBEITUNG)
Recherche über die Technik (Raussuchen einiger Dessins automatiques):
Erste eigene Versuche anhand verschiedener Hilfsmittel wie Pinsel, Zahnbürste, Bleistift, Edding, Kalligraphiefeder, etc.:
Da die perfekte Handbewegung mir noch fehlte, experimentierte ich weiter, dieses mal mit meinem Grafiktablett direkt am Computer. Diese Technik kam der Technik Massons am nähesten. Sie brachte eine flüssige Bewegung mit sich. Ich musste nicht die Feder in die Tinte tunken oder den Pinsel in die Farbe. Das Gemälde war prinzipiell in einem einzigen, durchgehenden Strich anzufertigen. Zusätzlich gefiel es mir, dass ich nicht wie mit Bleistift oder Edding verschiedenen Druck ausübte und es deshalb verschiedene Strichstärken gab. Am Computer gab es eine einheitliche Strichstärke.
PHASE 5: AUSWAHL & BEGRÜNDUNG
Ich entscheide mich dafür, anhand von Illustrator meine Umsetzung zu machen, (Letztere Darstellungen) da es mir nicht darum geht Masson in seiner Ästhetik möglichst nahe zu kommen, sondern viel eher in seiner Arbeitstechnik. Mit dem Grafiktablett ist diese flüssige Handbewegung möglich, die er für seine "Dessins automatique" benötigte.
PHASE 6: UMSETZUNG
Verschiedene "Automatische Zeichnungen" um meinen eigenen Stil zu finden
Meine Favoriten:
Noch zu entscheiden ist, ob mein Endergebnis die reine Zeichnung, also die 1-zu-1-Übertragung zu Masson sein wird, oder die rechte Zeichnung. In letzterer sucht man, wie ich finde, auf eine andere Art und Weise und die Figur-Grund-Beziehung ist eine andere.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen